Die Freie und Hansestadt Hamburg („FHH“) beabsichtigt, im Rahmen der „eCulture Agenda 2020“ allen Bürgerinnen und Bürgern digitalen Zugang zu den Kulturgütern Hamburgs zu verschaffen. Einrichtungen aus dem Kulturbereich sollen ihre Kulturgüter (Bestände, Produktionen etc.) digital erschließen (lassen) und der Öffentlichkeit anbieten. Zur Unterstützung der öffentlichen und privaten Kultureinrichtungen auf diesem Weg sucht di...
Die Freie und Hansestadt Hamburg („FHH“) beabsichtigt, im Rahmen der „eCulture Agenda 2020“ allen Bürgerinnen und Bürgern digitalen Zugang zu den Kulturgütern Hamburgs zu verschaffen. Einrichtungen aus dem Kulturbereich sollen ihre Kulturgüter (Bestände, Produktionen etc.) digital erschließen (lassen) und der Öffentlichkeit anbieten. Zur Unterstützung der öffentlichen und privaten Kultureinrichtungen auf diesem Weg sucht die FHH einen privaten und/oder öffentlichen Partner – vorzugsweise ein Konsortium – der insbesondere Erfahrungen in und Ressourcen für folgende Aufgabenbereiche mitbringt:— Bereitstellung der Infrastruktur (insbesondere von Hardware und Speicherkapazität, ggf. einschließlich einer Cloud-Umgebung), die es dem Nutzer ermöglicht, seine kulturellen Erlebnisse vor- und nachzubereiten, jederzeit und überall verfügbar zu haben sowie seine Kulturerlebnisse zu ordnen, zu bewerten und seinen sozialen Netzwerken anzuzeigen,— Entwicklung der erforderlichen Software („Software Engineering“) in Back End und Front End sowieHerstellung nutzerfreundlicher Designs der digitalen Anwendungen und ihrer Oberflächen; dies beinhaltet insbesondere das Angebot von HD-Diensten (Audio/Foto/Video/Multimedia), Streaming, den Betrieb einer Kultursuchmaschine, einer Mediathek, die Entwicklung von E-Learning-Angeboten, die Programmierung von Apps und Internetseiten sowie Dienstleistungen im Bereich Social Media,— Unterstützung der Kultureinrichtungen bei Aufbereitung und regelmäßiger Pflege von Kulturinhalten (Content) einschließlich eines effizienten Rechtemanagements; dies beinhaltet insbesondere die Erfassung, die Digitalisierung, Produktion, Verschlagwortung, Redaktion, den Betrieb, die Archivierung, die Beratung von Kultureinrichtungen sowie weitere Dienstleistungen,— Unterstützung der Kultureinrichtungen in ihrem Markenauftritt und bei der Vermarktung ihrer digitalisierten Kulturgüter (insbesondere Marketing, Vertrieb, Verwertung, E-Commerce und Inkasso),— Begleitung und Beratung der Kultureinrichtungen in ihrem digitalen Transformationsprozess sowie sonstige Dienstleistungen.Geplant ist die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens („Joint Venture“ bzw. gemischt-wirtschaftliches Unternehmen als PPP-Gesellschaft). Diese PPP-Gesellschaft soll Trägerin und zugleich „Motor“ des eCulture-Projekts werden. Der durch diese Ausschreibung zu ermittelnde Partner hat die gemeinsame PPP-Gesellschaft mit allen notwendigen Ressourcen auszustatten, vorzugsweise durch unmittelbares Einbringen in das Unternehmen oder in sonstiger Weise. Gegenstand dieser Ausschreibung ist sowohl die (gesellschaftsrechtliche) Konfiguration des gemeinsamen Unternehmens als auch der erforderlichen Leistungsbeziehungen gegenüber der FHH, den Kultureinrichtungen sowie sonstiger Akteure. Die PPP-Gesellschaft wird Digitalisierungstrends, -strategien und -bedarfe im Kulturbereich aufgreifen und gemeinsam mit den Kultureinrichtungen umsetzen („Innovationstreiber“).Folgende Anforderungen muss die zu gründende PPP-Gesellschaft als Dienstleistungsunternehmen erfüllen:— Umfassende Berücksichtigung der Besonderheiten des Kulturbetriebs und seiner einzelnen Sparten,— dynamische, schnelle, effiziente und flexible Erfüllung der Aufgaben in enger Abstimmung mit den Kultureinrichtungen,— ständige Optimierung der Vermarktung des digitalen Contents,— Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen und Transparenzanforderungen für die öffentlichen Partner,— Implementierung eines Qualitätsmanagements zur Sicherung von Leistungsstandards,— Qualifikation für das Management von Fördermitteln des Bundes und der Europäischen Union.Aufgrund der internationalen Ausrichtung der Hamburger Kultureinrichtungen besteht das Bedürfnis einer nationalen und internationalen Vernetzung der PPP-Gesellschaft mit dem Ziel der Durchführung gemeinsamer Projekte auf überregionaler Ebene.Im Rahmen des geplanten wettbewerblichen Dialogs möchte die Kulturbehörde gemeinsam mit den Kultureinrichtungen mit möglichst umfassend „aufgestellten“ Konsortien über den besten Lösungsweg für die Umsetzung der eCulture Agenda 2020 verhandeln. Gegenstand der Verhandlungen wird auch ein Konzept für das Geschäftsmodell der PPP-Gesellschaft sein. Die FHH strebt insoweit ein Modell an, das mit einem möglichst geringen städtischen Zuschuss auskommt. Die Konzepte der Bieter haben die Besonderheiten der einzelnen Kultureinrichtungen angemessen zu berücksichtigen. Werden attraktive Geschäftsmodelle angeboten, besteht auf Seiten der Kultureinrichtungen im Rahmen der jeweils geltenden rechtlichen Verpflichtungen die Bereitschaft, umfassend kulturelle (digitale) Inhalte zur Generierung von Mehrwert zur Verfügung zu stellen. Optimalerweise vereinigen sich in einem Bieterkonsortium Erfahrungen aus den folgenden Branchen/Bereichen, idealerweise jeweils mit Bezug zu kulturellen Inhalten:— IT-Unternehmen,— Medien/Content-Provider,— Service-Provider für IT-Dienstleistungen mit besonderem Fokus auf die öffentliche Verwaltung,— Digitaler Vertrieb von Produkten und Leistungen,— Mediaagenturen.Wünschenswert und erforderlich ist zudem ein hohes Maß an Kreativität und die Fähigkeit, adressatengerecht zu kommunizieren.